Gedichte

Let it go

(Danna Faulds)

 

Let go of the ways you thought life would unfold; holding of plans

or dreams or expectations - Let it all go.

Save your strength to swim with the tide. The choice to fight

waht is here before you now will

only result in struggle, fear, and desperate attempts to flee from the

very energy you long for. Let go.

Let it all go and flow with the grace that washes through your days wether

you receive it gently or with all your 

quills raised to defend against invaders.

Take this on faith: the mind may never 

find the explanations that it seeks, but you will ove forward nonetheless.

Let go, and the wave's crest will carry you

to unknown shores, beyond your

wildest dreams or destinations. Let it all go and find the place of rest and peace,

and certain transformation.

 

A brand new day

(Jeff Foster)

 

To all the heartbroken ones, the misunderstood ones.

To all you misfits, outcasts, freaks and failures.

To the ones they jeer at, poke, ridicule, and crucify.

To all your lonely disillusioned poets and mad visionaries.

To those whose worlds are falling apart.

To those who have sought the Light for so long yet still feel far away.

To those whose unshakable absolutes have dissolved into realtive.

To those whose hearts are burning up.

To those whose dreams have crumbled to the ground.

To those who have given everything for truth.

To those who have taken the path of crucifixion over the path of wordly comfort.

To all of you out there in the dark.

I salute you.

 

There is such dignity in what you are going through.

Life has called you to the deepest kind of trust in your won experience.

Do not turn away.

This is your unique invitation.

From the cosmic perspective,

nothing has gone wrong.

 

Only false can die.

 

From the perspective of the heart,

it is always a brand new day.

 

Your beauty lies in your willingness to break.

 

I walk with you,

my perfectly broken family.

 

Sometimes...

(Jeff Foster)

 

... you have to fail to succed

... you have to lose to win

... you have to break to mend

...you have to be weak to bestrong

... you have to be wrong to be right

... you have to disconnect to reconnect

... you have to stop trying to change things to change things

... you have to say "yes" to saying "no"

... you have to cease seeking truly to truly find

... you have to forget to remember

... you have to be foolish to be wise

... you have to fall to fly

... you have to plunge to soar

... you have to die to really live!

 

Just for now

(Danna Faulds)

 

Just for now, without asking how, let yourself sink into stillness.

 

Just for now, lay down the weight

you so patiently bear upon your shoulders.

 

Feel the earth receive you,

and the infinite exspanse of the sky grow even wider,

as your awareness reaches up to meet it.

 

Just for now, 

allow a wave of breath to enliven your experience.

Breathe out whatever blocks you from the truth.

 

Just for now, 

be boundless, free,

with awakened energy tingling in your hands and feet.

 

Drink in the possibility

of being who and what you really are - 

so fully alive that the world looks different,

newly born and vibrant, just for now.

 

 

Ich danke allen

(Paulo Coelho)

 

Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben;

Sie haben meine Phantasie beflügelt.

Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten;

Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

 

Ich danke allen, die mich belogen haben;

Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.

Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben;

Sie haben mir zugemutet Berge zu versetzen.

Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben; 

Sie haben meine Mut geweckt.

 

Ich danke allen, die mich verlassen haben;

Sie haben mir Raum gegeben für Neues.

Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben;

Sie haben mich wachsam werden lassen.

Ich danke allen, die mich verletzt haben;

Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.

Ich danke allen, die meine  Frieden gestört haben;

Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

 

Vor allem aber danke ich all jenen,

die mich lieben, so wie ich bin;

Sie geben mir die Kraft zum Leben!

Danke.

 

 

 

Die Einladung

(Oriah Mountain Dreamer)

 

Es interessiert mich nicht, wovon Du Deinen Lebensunterhalt bestreitest.

Ich möchte wissen, wonach Du Dich sehnst und ob Du es wagst,

davon zu träumen, Deine Herzenswünsche zu erfüllen.

 

Es interessiert mich nicht, wie alt Du bist.

Ich möchte wissen, ob Du es riskieren wirst,

verrückt vor Liebe zu sein, vernarrt in deine Träume,

in das Abenteuer, lebendig zu sein.

 

Es interessiert mich nicht, welche Planeten in welcher Konstellation zu Deinem Mond stehen.

Ich möchte wissen, ob Du die Mitte Deines Leids berührt hast,

ob Du durch Verrat, den Du im Leben erfahren hast aufgebrochen und offen geworden

oder geschrumpft bist und Dich verschlossen Hast vor Angst und weiterem Schmerz.

 

Ich möchte wissen, ob Du dasitzen kannst im Schmerz

- meinem oder Deinem eigenen -

ohne irgendeine Bewegung der Ausflucht,

ohne den Schmerz zu verbergen, ohne ihn verschwinden zu lassen, ohne ihn festzuhalten.

 

Ich möchte wissen, ob du mit Freude Dasein kannst

 - meiner oder Deiner eigenen -

ob du mit Wildheit tanzen und zulassen kannst,

dass Ekstase Dich erfüllt bis in die Fingerspitzen und Zehen hinein,

ohne jede Vorsicht, in der du acht nimmst,

realistisch bist und Dich an die Begrenzung des Menschdaseins erinnerst.

 

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die Du mir erzählst, wahr ist.

Ich möchte wissen, ob Du jemanden enttäuschen kannst, um zu Dir selbst ehrlich zu sein,

ob Du es erträgst, dass Dir deshalb jemand Vorwürfe macht.

und Du trotzdem Deine eigene Seele nicht verrätst.

Ich möchte wissen, ob Du treu sein kannst und zuverlässig.

 

Ich möchte wissen, ob Du Schönheit sehen kannst, auch dann, wenn es nicht jeden Tag schön ist

und ob Du in Deinem Leben einen göttlichen Funken spürst.

Ich möchte wissen, ob Du mit Mißerfolg leben kannst

- mit Deinem und meinem - 

und immer noch am Ufer eines Sees stehen und "Ja" zum Vollmond rufen kannst.

 

Es interessiert mich nicht, wo Du lebst und wieviel Geld Du hast.

Ich möchte wissen, ob Du nach einer kummervollen Nacht voller Verzweiflung aufstehen kannst

 - ausgelaugt und mit Schmerzen - 

und trotzdem tust, was getan werden muss für Deine Kinder oder andere Menschen.

 

Es interessiert mich nicht, welche Schulausbildung Du hast oder wo und bei wem Du studiert hast.

Ich möchte wissen, ob Du mit mir in der Mitte des Feuers stehen und nicht zurückschrecken wirst.

Ich möchte wissen, was Dich von innen aufrecht erhält, wenn alles andere wegfällt.

 

Ich möchte wissen, ob Du mit Dir selbst alleine sein kannst

und ob Du wirklich die Leute magst, mit denen Du Dich in Zeiten der Leere umgibst.

 

Das leben ist...

(Mutter Teresa)

 

Das Leben ist eine Chance - nutze sie.

Das Leben ist Schönheit - bewundere sie.

Das Leben ist Seligkeit - genieße sie.

Das Leben ist ein Traum - mach daraus Wirklichkeit.

Das Leben ist eine Herausforderung - stelle dich ihr.

Das Leben ist eine Pflicht - erfülle sie.

Das Leben ist ein Spiel - spiele es.

Das Leben ist kostbar -  geh sorgfältig damit um.

Das Leben ist Reichtum - bewahre ihn.

Das Leben ist Liebe - erfreue dich an ihr.

Das Leben ist ein Rätsel - durchdringe es.

Das Leben ist ein Versprechen - erfülle es.

Das Leben ist Traurigkeit - überwinde sie.

Das Leben ist eine Hymne - singe sie.

Das Leben ist eine Tragödie - ringe mit ihr.

Das Leben ist ein Abenteuer - wage es.

Das Leben ist Glück - verdiene es.

Das Leben ist das Leben - verteidige es.

 

Hidden me

(Debora Sommer)

 

they praise me                                                              if they would still like me

for my cheerful manner                                            if there was nothing left

intelligence and courtesy                                         but my hidden me?

 

they like me                                                                   when they would see

for my hearty laughter                                              the pain behind my words

kindness and serenity                                               the tears behind my smiles

                                                                                            the fears behind my deeds

they thank me                                                               the doubts behind my plans

for my understanding                                                the weakness behind

encouragement and charity                                    my strenghts

 

they call me                                                                   will YOU still like me

strong                                                                               if there is nothing left

tough                                                                                but my hidden me?

brave and bold

                                                                                            my lonesome,

                                                                                            anxious

and pride themselves                                                vulnerable, weeping,

on knowing me so well                                              hidden me

 

                                                                                           overwhelmed by life

I just smile                                                                     lost in complexity

 

feeling lonelier than

ever before

wondering

 

From Crossing unmarked snow

(William Stafford)

 

The things you do not

have to say make you rich.

 

Saying the things you do

not have to say

weakens your talk.

 

Hearing the things you do

not need to hear

dulls your hearing.

 

The things you know

before you hear them,

those are you and this is the

reason you are in the world.

 

From The way of Rest

(Jeff Foster)

 

Stop trying to heal yourself, fix yourself,

even awaken yourself.

Stop trying to fast-forward the

movie of your life.

 

Let go of "letting go".

Healing is not a destination.

Be here.

 

Your pain, your sorrow, your doubts,

your longings,

your fearful thoughts: they are

not mistakes,

and they aren't asking to be

"healed".

 

They are asking to be held.

Here, now, lightly,

in the loving, healing arms of

present awareness...

 

Meditation

(Melissa West)

 

Passing through the gate of solitude

the noise of wind swirls all around,

settling in the ground of a different world,

distraction still finds a way in.

 

The doors open to a gentle field,

where time swells and thoughts dissipates.

Attention settles in the expands of the lower belly,

vastness and dephts coalesques from beneath,

silence unfolds in spacious openness.

 

The waters have stilled,

and the horizon goes on and on.

Breath seeps through the porousness of my skin,

denying any sense of boundedness.

 

Resting in the space beyond

all that comes and goes.

 

Kontemplation

(Rainer Moritz)

 

Einfach da sein

Nichts tun müssen

 

Schweigen

Nichts reden müssen

 

Langsamer werden

Nichts antreiben müssen

 

Es geschehen lassen

Nichts beabsichtigen müssen

 

Allem in sich Raum geben

Nichts ausschließen müssen

 

Wahrnehmen, was ist

Nichts bewerten müssen

 

Alles kommen und gehen lassen

Nichts festhalten müssen

 

Sich ganz annehmen

Nichts ablehnen müssen

 

Sein dürfen

Nichts verändern müssen

 

Gegenwärtig sein

Nichts planen müssen

 

Sich der Stille überlassen

Nichts bewirken müssen

 

Ankommen

Nichts suchen müssen

 

In der Gegenwart Gottes verweilen

Nichts vorweisen müssen

 

Sich hingeben

Nichts mehr müssen

 

Der Stille Raum

(Rainer Moritz)

 

Der Stille Raum ist weit,

birgt in sich selbst der Unrast Lärm,

hält aus der Seele stechend Schmerz,

gibt Heimat deinem tiefstem Glück,

umhüllt sogar des Abgrunds letzten Grund,

fügt, was entzweit, zur Einheit dir.

Der Stille Raum ist deines Herzens Ziel -

und Gegenwart,

dort lebst du ganz, bist dort zu Hause,

dort wohnet Frieden, Liebe, Licht,

dort weilt kostbar der göttlich Fülle Sein,

unendlich nah und stets in dir,

des Atems Jetzt ist seine Tür.

 

 

 

Allow

(Danna Faulds)

 

There is no controlling life.

Try coralling a Lightning bolt, containing a tornado. 

Dam a stream and it will create a new channel.

Resist, and the Tide will sweep you off your feet.

 

Allow, and grace will carry you to higher ground.

The only safe lies in letting it all in - 

the wild and the weak fear. fantasies, 

failures and success.

 

When loss rips off the doors of the heart, 

or sadness veils your vision with despair, practice

becomes simply bearing the truth.

 

In the choice to let go of your known way of being, 

the whole world is revealed to your eyes.

 

 

Das Gasthaus

(Rumi)

 

Das menschliche Dasein ist ein Gasthaus.

Jeden Morgen ein neuer Gast.

Freude, Depression und Niedertracht - 

ein kurzer Moment von Achtsamkeit 

kommt als unverhoffter Besucher.

Begrüße und bewirte sie alle!

Selbst wenn es eine Schar von Sorgen ist

die gewaltsam Dein Haus

seiner Möbel entledigt

Selbst dann behandle jeden Gast ehrenvoll 

vielleicht reinigt er Dich ja

für neue Wonnen

Dem dunklen Gedanken, der Scham, der Bosheit - 

begegne ihnen lachend an der Tür 

und lade sie zu dir ein

Sei dankbar für jeden, der kommt

denn alle sind zu Deiner Führung geschickt worden

aus einer anderen Welt.

 

 

 Embracing, we let go

 (Yahia Lababidi)

 

Perhaps, we are negotiating

not just with one, but always two

- who share the same soil, it is true - 

one woho lives, another who is dying.

 

A shift in banlance Begins to take place

once a love of silence is confessed

ist roots run Deep, ist shade a world

and her fruits impossible to forget.

 

From the first, we surrender something

and, gradually, consent to be emptied

transfixed by so much soundless music

drunk and sated through lipless mouth.

 

Waht use to Name this silent master

preparing us for dying or the Divine

(I'm not sure there is a difference)

but know in embracing, we let go.

 

 The Herdsman

 

(Fernando Pessoa)

 

I'm a herdsman of a flock.

The sheep are my thoughts

And my thoughts areall sensations.

I think with my eyes and my ears

And my Hands and my Feet

And nostrils and mouth.

 

To think a Flower is to see and smell it.

to eat a fruit is to sense ist savor.

 

And that is why, when I feel sad.

In a day of heat, beacause of so much joy

And lay me down in the grass to rest

And close my sun-warmed eyes,

I feel my whole body relaxed in reality

And know the whole truth and am happy.

 

 

For earth's grandsons

 

(Joy Harjo)

 

 Stand tall, no matter height, how dark your skin

Your spirit is all colours within

You are made of the finest woven light

From the iridescent love that formed your mothers, fathers,

Your grandparents all the way back on the spiral road - 

There is no end to this love

It has formed our bodies

Feeds your bright spirits

And no matter what happens in these times of breaking - 

No matter dictators, the heartless and liars

No matter - you are born of those

Who kept ceremonial embers burning in their hands

All through the miles of relentless exile

Those who sang the path through massacre

All the way to sunrise

You will make it through -

 

 

 

 Today

 

(Mary Oliver)

 

Today I'm flying low and I'm not saying a word.

I'letting all the voodoos of ambition sleep.

 

The world goes as it must,

the bees in the garden rumbling a little,

the fish leaping, the gnats getting eaten.

And so forth.

 

But I'm taking the day off.

Quiet as a feather.

I hardly move though really I'm travelling 

a terrific distance.

 

Stillness. One of the doors into the temple.

 

 

The Gardener

 

(Mary Oliver)

 

Have I lived enough?

Have I loved enough?

Have I considered right action enough,

 have I to any conclusion?

Have I experienced happiness with

  sufficient gratitude?

Have I endured loneliness with grace?

 

I say this, or perhaps I'm just thinking it.

  Actually, I probably think too much.

 

Then I step out into the garden,

where the gardener, who is said to be  a simple man,

 tending his children, the roses.

 

 

Accepting this

 

(Mark Nepo)

 

Yes, it is true. I confess,

I have thought great thoughts,

and sung great songs - all of it

rehearsal fo the majesty

of being held.

 

The dream is awakened

when thinking I love you

and life begins

when saying I love you

and joy moves like blood

when embracing others with love.

 

My efforts now turn

from trying to ourtrun suffering

to accepting love whereever

I can find it.

 

Stripped of causes and plans

and things to strive for,

I have discovered everything

I could need or ask for

is right here - 

in flawed abundance.

 

We cannot eliminate hunger,

but we can feed each other.

We cannot eliminate loneliness,

but we can hold each other.

We cannot eliminate pain,

but we can live a life

of compassion.

 

Ultimately,

we are small livinf things

awakened in the stream,

not gods who carve our rivers.

 

Like human fish,

we are asked to experience

meaning in the lifes that moves

through the ´gill of heart.

 

 

Für einen neuen Anfang

(John O'Donohue)

 

 An entlegenen Orten deines Herznens,

auf die dein Denken nicht im Traum verfällt,

hat dieser Anfang still Gestalt angenommen,

bis du bereit warst, aus die aufzusteigen.

 

Lange hat er dein Sehnen beobachtet,

empfunden, dass du hinaus  ins Weite wolltest

und noch an dem hingst, dem du schon entwachsen.

 

Er sah dein Spiel mit der lockenden Gewohnheit,

den grauen Einflüsterungen des Immer-ewig Gleichen,

hörte der Unrast Wogen rollen und erlahmen

und fragte stumm: Wird dein Leben stets so bleiben?

 

Und dann die Freude, als dein Mut entflammte

und du beherzt Neuland betratest - 

die Augen wieder jung vor Energie und Traum,

vor dir ein Pfad der Fülle der sich auftat.

 

Und mag dein Ziel auch noch nicht klar sein - 

vertrau nur der Verheißung dieses Aufbruchs;

entfalte dich in die Gnade des Beginnens,

das einig ist mit deinem Lebenswunsch.

 

Erwecke deinen Geist zum Abenteuer; 

halt nichts zurück, lerne, mit der Gefahr zu tanzen;

bald fühlst du dich in einem neuen Rhythmus heimisch,

denn deine Seele ahnt die Welt, die dich erwartet.

 

 

 

  Für einen Erschöpften

(John O'Donohue, "Benedictus")

 

 

 Wenn der Rhythmus des Herzens hektisch wird,

das Tempo zunimmt, bis der Takt zerreißt,

bricht die Belastung über dir zusammen,

und deine Seele erstickt unter dem Druck.

 

Das Licht deines Gemüts wird trüb,

Dinge, die dir sonst wie von selbst von der Hand gingen,

fordern jetzt alle Willenskraft von dir.

 

Mattigkeit übermannt deinen Geist.

Die Schwerkraft fällt und fällt in dir hinab

und zerrt an jedem deiner Knochen. 

 

Der Tidenhub, auf den du nie geachtet,

ist jetzt versiegt; du liegst gestrandet da.

Etwas in dir stellt die Arbeit ein;

du schaffst es einfach nicht zurück ins Leben.

 

Etwas hat dich in die leere Zeit gezwungen.

Was dich sonst antrieb, hat dich ganz verlassen.

Dir bleibt jetzt nichts mehr, als dich jetzt auszuruhen

und mit Geduld zu lernen, dieses Ich,

das du in der Hetze deiner Tage

verlassen hattest, wieder anzunehmen. 

 

Anfangs wird dein Denken sich verdunkeln

und Kummer sich wie trübes Wetter auf dich legen,

Der Strom gehemmter Tränen wird dich ängstigen.

 

Du gingst zu hastig über trügerischen Grund; 

doch jetzt kommt deine Seele und holt dich heim.

 

Nimm bei deinen Sinnen Zuflucht, öffne dich all

den kleinen Wundern, die du am Wegesrand nicht sahst.

 

Lerne, dem Regen ruhig zuzuschauen,

wenn er langsam und frei herunterkommt.

 

Tu es der Dämmerung nach, die sich Zeit lässt,

die Quelle der Farben zu öffnen,

aus der Helligkeit des Tages entspringt.

 

Schmieg dich an den schweigenden Stein,

bis seine Stille deine innere Stimme verstummen lässt.

 

Sei lieb und sanft zu dir.

 

Halt dich fern von umgetriebenen Menschen.

Lerne es, die Nähe dessen zu suchen,

der alle Zeit der Welt zu haben scheint.

 

Nach und  nach wirst du zudir selbst zurückfinden,

erfüllt von neuer Achtung für dein Herz

und der Freude, die tief in der Langsamkeit wohnt.

 

The Journey

 

(David Whyte)

 

Above the mountains

the geese turn into 

the light again

 

Painting their

black silhouttes

on an open sky.

 

Sometimes everything

has to be

inscribed across

the heavens

 

so you can find

the one line

already written

inside you.

 

 

Unkown /Melissa West

 

What would happen if we would remove the word anxious

and just pay attention to those flickering sensations in the belly?

 

What would happen if we took away the concept lonely

and simply be fascinated with this heavy feeling in the heartarea?

 

What would happen if we deleated the image of sick, broken or bad

and just got curious about the tightness in the throat, the pressure in the head 

and the ache in the shoulders?

 

What would happen if we stop looking for solutions 

and checked to see if there was actually a problem?

 

Come out of the exhausting storyline, my friend, it is not true - it was never true.

Comitt sacred attention to a single moment, come closer to yourself.

Bring warmth to the tender places. 

It's not as bad as we think and always, always more alive.

 

 

Süßes Dunkel

 

(David Whyte)

 

Sind deine Augen müde,

ist müde auch die Welt.

Ist deine Vision geschwunden,

kann nichts mehr in der Welt dich finden.

Zeit ist's dann, ins Dunkel zu gehen,

wo die Nacht voll Augen ist,

das ihre zu erkennen.

Dort kannst du dir gewiss sein: 

Du bist nicht jenseits der Liebe.

Das Dunkel wird dein Zuhause sein,

heut Nacht

Die Nacht wird einen Horizont dir schenken

viel weiter als du sehen kannst.

Eines musst du lernen:

Die Welt ist da, um frei zu sein.

Lass alle anderen Welten fahren

außer der einen, der du zugehörst.

Manchmal braucht es Dunkelheit 

und die süße Haft deines Alleinseins,

damit du lernst: 

Alles und jeder,

der dich nicht ins Leben bringt,

ist zu klein für dich.

 

 

Im Atem holen

(Johann Wolfgang von Goethe)

 

Im Atem holen sind zweierlei Gnaden:

die Luft einzuziehen, sich ihrer entladen;

jenes bedrängt, dieses erfrischt,

so wunderbar ist das Leben gemischt.

Du danke Gott, wenn er dich preßt,

und danke ihm, wenn er dich wieder entläßt.

 

 Remember

(Joy Harjo)

 

Remember the sky you were born under,

know each of the star's stories.

Remember the moon, know who she is.

Remember the sun's birth at dawn is the

strongest point of time. Remember sundown

and the giving away to night.

Remember your birth, how you mother struggled

to give you form and breath. You are evidence of

her life, and her mother's, and hers.

Remember your father. He is your life, also.

Remember the earth whose skin you are:

red earth, black earth, yellow earth, white earth,

brown earth, we are earth.

Remember the plants, trees, animal life who all have their

tribes, their families, their histories, too. Talk to them,

listen to them. They are alive poems.

Remember the wind. Remember her voice. She knows the

origin of this universe.

Remember you are all people and that all people are you.

Remember you are the universe and this universe is you.

Remember all is in motion, is growing, is you.

Remember language comes from this.

Remember the dance language is, that life is.

Remember.

 

 

 

Die Familie aller Dinge

Mary Oliver

 

Du brauchst nicht gut zu sein.

Du brauchst nicht Hunderte von Meilen

Reuevoll auf den Knien durch die Wüste zu rutschen.

Du brauchst bloß das kleine weiche Tier deines Körpers

Lieben zu lassen, was es liebt.

Erzähl mir von Verzweiflung, deiner, und ich erzähle dir von meiner.

Derweil nimmt die Welt ihren Lauf.

Derweil bewegen sich die Sonne und die klaren Kiesel des Regens

Durch die Landschaften, 

über Prärien, die tiefen Bäume,

 die Berge und Flüsse.

Derweil ziehen die wilden Gänse, mit rauer, aufregender Stimme - 

immer wieder, und verkündet dir deinen Platz

in der Familie aller Dinge.